US-Anleger zuversichtlicher als Verbraucher
EUR USD (1,1840) Die abgelaufene Handelswoche gehört für den Dollar sicherlich nicht zu den volatilsten der jüngeren Vergangenheit. Zumal sich in anderen Märkten – man denke nur an die Edelmetalle und die Bondmärkte – bedeutend mehr ereignet hat. Indes: Der Dollar musste gegenüber einem Korb an Währungen, gemessen am Dollar-Index, den achten Wochenverlust hintereinander hinnehmen. Dabei handelt es sich um die längste Serie dieser Art während der vergangenen zehn Jahre. Auf der anderen Seite markierte der Euro gleichzeitig den achten Wochengewinn in Serie, und nur zwei der vergangenen 13 Wochen endeten für die Gemeinschaftswährung überhaupt mit einem Verlust.
Spekulative Rekordpositionen
Und so ist es auch kein Wunder, dass sich der Aufwärtstrend des Euro auch in den CFTC-Meldungen zu den Positionsdaten an der Chicagoer Futures-Börse niederschlägt. Dort summierten sich per vergangenem Dienstag die spekulativen Euro-Long-Positionen auf ein neues Rekordvolumen von knapp 200.000 Kontrakten. Dies entspricht einer Zunahme von etwas mehr als 10 Prozent gegenüber der Vorwoche. Allerdings schlug sich dieses abermals erhöhte Positionsvolumen nicht im Euro-Kurs nieder, der während des besagten Zeitraums an vier von fünf Handelstagen nachgegeben hatte. Aber wie schon so häufig an dieser Stelle erwähnt, sind besagte Futures-Positionen ohnehin nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt, sondern bestenfalls ein Spiegelbild für dessen Stimmung.
Dollar-getriebene Entwicklung
Allerdings handelt es sich hier nach wie vor nicht um eine vom Euro, sondern um eine vom Dollar getriebene Kursentwicklung. Dabei ist es gut möglich, dass die US-Einzelhandelsumsätze des Monats Juli, die am Freitag publiziert wurden, als leicht enttäuschend empfunden wurden. Denn die Erholung im Einzelhandel vom Juni hat sich im Juli deutlich verlangsamt. Und was das Verbrauchervertrauen angeht (vgl. die vorläufigen August-Zahlen der Uni Michigan), sind die US-Konsumenten längst nicht so optimistisch wie die Teilnehmer an den dortigen Aktienmärkten, wo etwa der breitgestreute S&P 500 am Freitag das bisherige Allzeithoch nur um wenige Punkte verfehlte.
Vorsichtshalber vertagt
Ein Termin, der am Samstag hätte stattfinden sollen und mich zumindest interessiert hätte, wurde übrigens kurzfristig gestrichen und auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Rede ist von der Überprüfung des sogenannten Phase-1-Deals des US-chinesischen Handelsabkommens vom 15. Februar dieses Jahres. Ursprünglich war nach sechs Monaten eine (Video)-Konferenz zwischen Vertretern beider Staaten geplant, um den Fortschritt der Vereinbarung zu überprüfen.
Als Grund für die Verschiebung wurden, sogenannten „mit der Angelegenheit vertrauten“ Quellen zufolge, Terminprobleme genannt. Aber andernorts wurde verlautbart, dass die US-Vertreter China mehr Zeit geben wollten, damit es seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen könne. Denn von den einstmals für dieses Jahr von China zugesagten Importen von US-Gütern war zur Jahresmitte nicht zuletzt aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht einmal ein Viertel vollzogen worden.
Per Saldo bleibt der Euro innerhalb seiner Konsolidierung, nun zwischen 1,1715 und 1,1925, die den derzeitigen übergeordneten Aufwärtstrend pausieren lässt. Innerhalb der Zone kann die Gemeinschaftswährung jedoch nur ihre positive Position bewahren, solange nun 1,1770 gehalten wird.
Hinweis
Alle genannten Preisniveaus verlieren ab einer bestimmten Durchstoßgröße ihre Gültigkeit. Diese beträgt für EUR/USD 5 Stellen.