Kleine und große Korrekturen
Gestern war nicht nur für den US-Dollar Korrekturtag. Der Greenback konnte erwartungsgemäß weiterhin leicht zulegen und setzte den Euro im gleichen Zuge unter Druck. Auch die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks mussten bis zum europäischen Handelsschluss leichte Rücksetzer hinnehmen, hatten sich aber zuletzt von den niedrigsten Niveaus des Tages erholt. Die größte Korrektur gab es bei Bitcoin, die von Sonntag auf Montag in der Spitze fast bis zu 25 Prozent an Wert verloren und zutiefst fast auf 30.000 USD stürzten. Dabei klingt das Verb „stürzen“ vielleicht zu dramatisch, wenn man bedenkt, dass der Eröffnungskurs der Crypto-Währung das neue Jahr bei 29.000 USD einläutete. Aber wer will sich über diese Entwicklung beschweren, wo doch Bitcoins selbst am gestrigen Tagestief immer noch über viermal höher als vor Jahresfrist notierten.
Kurseinbruch kam für viele nicht unerwartet
Übrigens haben viele Akteure diese heftige Korrektur kommen sehen, denn ein Kurseinbruch in dieser Größenordnung sei angesichts der parabolförmigen Aufwärtsbewegung zuvor überfällig gewesen war zu lesen. Die einzige Frage, die bei den meisten Auguren offenblieb, war, von welchem Niveau aus die „gesunde“ Korrektur ihren Anfang nehmen würde. Wie immer hätte die richtige Antwort für den, der sie parat gehabt hätte, große Gewinne bedeutet. Ob Bitcoin angesichts dieser immer wieder auftretenden heftigen Preisschwankungen das Prädikat eines Wertaufbewahrungsmittels verdient, wie es die meisten seiner Fans nicht müde werden zu betonen, sei allerdings einmal dahingestellt.
Zwei wichtige Voraussetzungen
Wenn ich eines während meiner mittlerweile langen beruflichen Laufbahn gelernt habe, dann sind dies zwei wichtige Dinge. Zum einen die Finger von Dingen zu lassen, von denen man nichts versteht. Zumindest tue ich mich schwer, Bitcoins als etwas Reales wahrzunehmen oder ihnen fundamental – sei es auch nur annäherungsweise – einen angemessenen Wert beizumessen. Das andere ist, dass ein Markt, in dem man aktiv handelt, jederzeit so liquide sein sollte, dass man mühelos, also zu vernünftigen Preis(spann)en, ein- und aussteigen kann. Eine Bedingung, die zumindest bei den für mich nach wie vor wichtigsten Valuten Dollar und Euro fast immer gegeben ist. Aber eben nicht bei den Bitcoins.
Der Euro jedenfalls markierte gegenüber dem Dollar gestern seinen dritten deutlichen Tagesverlust hintereinander und war zeitweise so schwach wie zuletzt am 21. Dezember vergangenen Jahres. Diese Korrekturbewegung im Aufwärtstrend kann sich auch heute noch fortsetzen und wäre auf der anderen Seite erst nach Überschreiten von 1,2265 abgeschlossen.
Hinweis
Die genannten Preisniveaus verlieren ab einer bestimmten Durchstoßgröße ihre Gültigkeit. Diese beträgt für EUR/USD 5 Stellen.