Anstrengende Sitzungen
War heute gerade wieder einmal beim Zahnarzt. Bohren war angesagt. Und da ich eine lang anhaltende Betäubungsspritze überhaupt nicht gebrauchen konnte, entschied ich mich für die schmerzhafte Prozedur. Ich könne ja eine Pause machen, wenn es zu anstrengend würde, bot mir der Doktor an. Drei Mal bat ich um Unterbrechung. Die Sprechstundehilfe fragte mich jedes Mal mit mitfühlender Miene: „Wollen Sie spülen?“, was ich natürlich gerne bejahte.
Am Ende war ich fix und fertig. Und mein Zahnnerv vermutlich auch.
Nach dem Zahnarzt: Ab auf die Massagebank
Ich rief – quasi als Belohnung der heldenhaft erlittenen Qual – meine Physiotherapeutin zwecks Massage an und bekam auch sogleich einen Termin. Auf der Massagebank angelangt, fragte sie mich, ob es mir recht sei, wenn sie zwei Handyanrufe zwischendurch annähme oder ob sie doch lieber die Telefonate verschieben solle…
Beide Erlebnisse haben gemeinsam, dass man durch Unterbrechungen sein Wohlbefinden beeinflussen kann. Im Zahnarztbeispiel sollen die Pausen einen Augenblick Schmerzfreiheit gewähren, während Unterbrechungen eines angenehmen Erlebnisses als störend empfunden werden – man möchte so viel Schönes wie möglich erleben. Beide Verhaltensweisen scheinen auf den ersten Blick intuitiv optimal. Doch es gibt Hinweise, dass das ein Trugschluss ist. Warum? – das erfahren Sie am Montag.