Wenn der irische Premierminister behauptet, die Bedingungen, welche die EU beziehungsweise der IWF für die Rettung (den so genannten Bailout) gestellt hätten, seien im besten Interesse der Nation, liegt er nicht ganz richtig. Denn ein Teil dieses Geldes kommt von einer staatlichen Investmentagentur des eigenen Landes, der National Pensions Reserve. Dieser Fonds wurde im Jahre 2001 ins Leben gerufen, um sowohl Zahlungen der Sozialhilfe als auch öffentliche Pensionsansprüche von 2025 an sicherzustellen. Zum Ende des dritten Quartals 2010 betrug der Wert des Fonds 24,5 Milliarden Euro. Davon waren 27 Prozent in Aktien der mittlerweile verstaatlichten Allied Irish Bank plc sowie der demnächst noch zu verstaatlichenden Bank of Ireland investiert. Der Rest von etwa 17,9 Milliarden Euro wurde in einem nach eigenem Ermessen geführten Portfolio gemanagt. Und genau dieses Portfolio wird jetzt dazu genutzt, die Rettung Irlands zu finanzieren.
Interessanterweise ist dem Quartalsbericht zu entnehmen, dass das Portfolio fast keine Staatsanleihen enthielt (1,4 Prozent). Den größten Teil machte der Aktienbestand mit 54,6 Prozent aus, gefolgt von einem Kasseanteil von 23,1 Prozent sowie sonstigen Anlagen in Höhe von 14,4 Prozent. Darüber hinaus wies der Fonds einen annualisierten Ertrag von 8 Prozent per 30. September aus. Von nun an wird der Fonds sozusagen in die irische Regierung investieren müssen. Selbst, wenn man davon ausgeht, dass sich dieses Investment genauso wie bei den übrigen Gläubigern des Landes mit durchschnittlich 5,8 Prozent p. a. verzinsen wird, glauben wir, dass zumindest eine Gruppe Premier Cowen widersprechen wird: die zukünftigen Pensionäre des öffentlichen Dienstes.