Wirtschaft

Königliches Geschäft (für China)

am
17. November 2010

Da reiben sich die britischen Hoteliers und Einzelhändler jetzt schon die Hände, wenn sie an das Geschäft denken, das die für 2011 angekündigte Vermählung des englischen Prinzen William mit Kate Middleton voraussichtlich mit sich bringen wird. Ja, das ist genau das, was die dahinsiechende britische Ökonomie jetzt braucht. Ähnlich große Hoffnungen machte man sich übrigens in Großbritannien bereits, nachdem London die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 gewann. Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, dass gut 90 Prozent der für die Spiele benötigten Waren und Fanartikel überhaupt nicht in UK, sondern im Ausland, vornehmlich in China und der Türkei hergestellt werden.

Man kann natürlich entschuldigend behaupten, die chinesischen Produzenten hätten für die Olympischen Spiele in Peking bereits derart ihre Produktion nach oben gefahren, dass man die Londoner Spiele gleich mitversorgen konnte. Bei königlichen Hochzeiten liegen die Dinge jedoch anders, denn in der jüngeren Vergangenheit hat es in China derlei Festivitäten nicht gegeben. Dennoch dürften sich die anpassungsfähigen chinesischen Fabrikarbeiter schon bald mit den strahlenden Gesichtern von Prinz William und Prinzessin Kate vertraut gemacht haben.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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