Auf ein Wort, Herr Monti
Es hatte schon fast etwas Schicksalhaftes, als gestern in einem Interview des bayerischen Rundfunks der italienische Premierminister Mario Monti auf die Frage, ob sein Land ein Rettungsersuchen stellen könnte, mit einem „ich glaube nicht“ antwortete. Immerhin sprach er diesen Satz nicht mit der gleichen Vehemenz wie zuletzt der spanische Premier oder andere Lenker europäischer Pleitestaaten aus, was bei manchem Akteur an den Finanzmärkten die Hoffnung geweckt haben mag, dieser Satz sei tatsächlich ehrlich gemeint. Die Frage des BR mag insofern etwas brisant gewesen sein, als unlängst am vergangenen Montag die österreichische Finanzministerin Maria Fekter durchblicken ließ, dass Italien womöglich Hilfe bräuchte. Inwieweit die Bemerkungen der Finanzministerin tatsächlich die Märkte beeinflusst haben dürften, finden Sie im heutigen Artikel des österreichischen Der Standard Investoren warten nicht auf die Politik, wo ich Bettina Pfluger Rede und Antwort stehen durfte.
Am interessantesten vom Monti-Interview fand ich jedoch die Bemerkung des Premiers, Italien müsse im Gegensatz zu Deutschland gleich zweimal bezahlen. Einmal für seine eigenen Schulden und dann für den Bailout anderer Länder. Und das auch noch zu hohen Zinsen. Ich glaube jedoch nicht, dass Monti diese Äußerung ernst gemeint haben kann. Zumal die bereits vor Jahren entstandene hohe Verschuldung Italiens nicht auf fremde Einflussfaktoren zurückzuführen ist. Vielmehr dürfte der Premier diese leichte Provokation verwendet haben, um auf die Dringlichkeit der Lösung der Eurokrise, am liebsten via Eurobonds, aufmerksam zu machen. Genauso wie dies der gestrige Aufmacher der italienischen Tageszeitung Il Sole 24 Ore vermittelt, dessen Überschrift „Schnell, Frau Merkel“ lautete.
K. Dauer
„…„Schnell, Frau Merkel“…“
Genau, schnell, schnell Versailles 2.0 (=ESM) ratifizieren, bevor der Michel merkt, was hier passiert ist, während der ole ole ole olete.
http://stopesm.blogspot.de/2012/06/twitter-kampagne-stoppesm-fur-den.html