Dollar am Morgen

Auf der Suche nach Momentum

am
10. Juni 2021

Nun gab es doch noch etwas Bewegung an den US-Anleihemärkten und auch hierzulande. Und das, obwohl für heute die EZB-Ratssitzung und am Nachmittag auch noch der US-Konsumentenpreis-Index zur Publizierung anstehen. Insofern war es für mich schon ein wenig überraschend, dass die US-Staatsanleihen ihren jüngsten Aufwärtsimpuls – ungeachtet einer Auktion durch das Schatzamt am gestrigen Tage – fortsetzten und dafür sorgten, dass die Rendite der zehnjährigen Papiere zeitweise bis auf 1,472 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit einem Monat zurückfiel.

 

Im gleichen Zuge hatte sich der Greenback gestern zunächst ebenfalls abgeschwächt und den Euro immerhin bis zu seinem ersten größeren, nicht ganz unwichtigen Angebotsniveau bei 1,2020/25 getrieben. Später war der Dollar dann wieder etwas stärker nachgefragt, so dass der Euro zum (europäischen) Handelsschluss dort stand, wo er die Sitzung ursprünglich begonnen hatte. Man könnte auch sagen, dass ein Ausbruchsversuch an der Oberseite abgewehrt wurde.

 

Aktienmärkte in Wartestellung

Bei den Aktienindices gab es für den S&P 500 immerhin ein marginal höheres Allzeithoch zu begutachten – aber tatsächlich geht es dort nun den vierten Handelstag hintereinander an der Oberseite nicht mehr voran. Der hiesige DAX konnte von dieser stabilen Verfassung gar nicht mehr profitieren und gab sogar weiteren Boden preis. Auffallend ist hierbei, dass die gestrige Stimmungsumfrage der Börse Frankfurt zwar keine großen Verschiebungen zeitigte, aber eine sich weiter vergrößernde Stimmungskluft zwischen institutionellen Investoren und Privatanlegern. Bei Ersteren versuchen sich offenbar erneut einige Akteure auf der Short-Seite, um möglicherweise eine DAX-Korrektur mitzunehmen. Dagegen scheinen sich die Privatanleger, vielleicht auch wegen der heutigen Ereignisrisiken, immer weniger festlegen zu wollen – der Anteil der neutral gestimmten Börsianer befindet sich zum zweiten Mal innerhalb dieses Quartals auf dem höchsten Niveau dieses Jahres – mehr dazu HIER.

Am Ende des Tages blieb der Euro in einer neutralen Position innerhalb seines kurzfristigen Aufwärtstrends, im Rahmen dessen immer noch 1,2225 überwunden werden muss, um mehr Momentum zu bewirken.

 

Hinweis

Die genannten Preisniveaus verlieren ab einer bestimmten Durchstoßgröße ihre Gültigkeit. Diese beträgt für EUR/USD 5 Stellen.

 

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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