125 Euro für fünf Kisten Mineralwasser
Nein, in Frankfurt bestand am vergangenen Samstag, trotz der großen Hitze, keine Wasserknappheit. Auch ist nicht (wie vielleicht von Goldbesitzern insgeheim erhofft) die Hyperinflation ausgebrochen. Aber ich habe mir – weil in der Innenstadt wohnend – als bekennender Nichtautoeigentümer für das Wochenende bei Carsharing ein schönes, familienfreundliches Auto gemietet. Ganze 90 Euro Miete sollte der Wagen kosten. Und damit sich das auch so richtig lohnt, ging meine erste Tour zum Getränkegroßmarkt, wo ich fünf Kisten Mineralwasser auf einmal für 35 Euro erstand. Den Rest des Tages verbrachten wir ob der hohen Temperaturen und des sagenhaften Fußball-Länderspiels zu Hause. Abends dämmerte mir es: Wenn ich am Sonntag den Van weiterhin ungenutzt zurückgäbe, hätte ich 125 Euro für fünf Kisten Mineralwasser Medium bezahlt. Was für ein miserables Geschäft! Und somit war klar: Die Kinder und ich mussten – egal ob sinnvoll oder nicht – am Sonntag noch eine richtige Autotour unternehmen. Immerhin klimatisiert.
Was bei dieser Rechnung völlig untergeht: Hätte ich das gleiche Auto mein Eigentum nennen können oder auf mehrere Jahre geleast, hätte mich der Wagen unbewegt alleine schon 500 Euro im Monat gekostet. Nur, dass man das mit der Zeit nicht mehr merkt. Denn die Kosten dafür liegen in der Zukunft und entstehen oft in großen Stücken – viertel-, halb oder sogar ganzjährig. Da kommt es auf 90 Euro mehr oder weniger auch nicht mehr an.