US-Arbeitsmarkt: Gute Zahlen, aber…
Nein, wir wollen jetzt wirklich keine Wermutstropfen einschenken, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten sooo relativ gut ausgefallen sind. Der Zuwachs der Stellen im Nichtagrarbereich war im September endlich Mal wieder sechsstellig (+103.000). Und die Zahlen der Vormonate August und Juli wurden von 0 auf +57.000 bzw. von +85.000 auf +127.000 neu geschaffene Stellen allesamt nach oben revidiert. Ja, dieses Mal hätte es sich gelohnt, auf die Daten der privaten Arbeitsmarktagentur ADP vom Mittwoch (+91.000) näher hinzusehen, könnte man jetzt ex post einwenden. Aber wie oft hat man da bei den unrevidierten Zahlen schon danebengelegen!
Dennoch: Man muss natürlich feststellen, dass die Hürden (und daher mein Relativitätseinwand) für die heutigen Daten recht niedrig gelegt waren. Und wenn selbst im TV-Sender CNBC Bedenken angemeldet werden, dann darf ich das auch. Denn CNBC befindet sich doch in Sachen USA immer auf der „Straße der Erholung“ der „Road to Recovery“, während europäische Nachrichten überwiegend unter den Rubriken „Debt Threat“ und „Markets in Turmoil“ präsentiert werden.
Absolut betrachtet sind aber auch die heutigen Arbeitsmarktdaten samt ihrer positiven Revisionen nicht ausreichend, um Ben Bernankes Sorgen auszuräumen. Der Fed-Chef sprach nämlich noch vor ein paar Tagen in Sachen Arbeitsmarkt von einer „nationalen Katastrophe“. Aber vielleicht reagieren die Analysten dennoch auf die Zahlen von heute, indem sie die Notwendigkeit eines QE3-Programms zumindest für die nächsten Wochen ad acta legen.