Märkte Wirtschaft

US-Arbeitsmarkt: Ein als Null verkleidetes Minus

am
2. September 2011

Ich hätte alles für den US-Arbeitsmarkt erwartet. Aber eine Null bei den neu geschaffenen Stellen im Nichtagrarbereich? Das sieht fast schon perfekt aus. Da musste doch nicht etwa gebastelt werden, damit da kein Minuszeichen vor der Zahl stand? Wer unseren gestrigen Blogbeitrag verfolgte, hat ja bereits mitverfolgen können, wie die Prognosen der Ökonomen für die US-Nonfarm-Payrolls zuletzt immer weiter gesunken waren. Am Mittwoch kam die private Arbeitsmarktagentur ADP immer noch  mit einem Plus von 91.000 Stellen heraus. Gestern Mittag wurde dann immerhin noch mit einem Zuwachs von 70.000 Stellen gerechnet und heute Morgen machte bereits ein neuer Prognose-Durchschnitt von nur noch 30.000 die Runde. Wir gewöhnen uns an alles. Wir argumentierten daher: Jede Zahl über diesem 30.000er Anker wäre wohl von den Märkten als Erlösung, als ein „besser als von den ärgsten Pessimisten erwartet“ aufgefasst worden. Selbst 20.000 oder nur 10.000 neue Stellen hätten wohl den Aktienmärkten kaum ein deftiges Minus beschert. Es sei denn, wir hätten ein Minus bekommen… einen Vorzeichenwechsel also, den vermutlich selbst hartgesottene Akteure psychisch nicht so einfach weggesteckt hätten.

Was bleibt? QE3 im September! Die letzte Waffe der Fed, um den Aktienmarkt zu verteidigen. Aber hilft das dem Arbeitsmarkt? Die Antwort darauf und die möglichen Folgen für den DAX habe ich für Sie in der heutigen von mir moderierten Ausgabe von WGZ Cognitrend TV erörtert.

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1 Kommentar
  1. Antworten

    SvenjaT

    5. September 2011

    Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Getreu diesem Motto versucht die amerikanische Politik die Kapitalmärkte zu beeinflussen. Nach eben diesem Motto werden aber auch eine Eben tiefer, bei den Konzernen Quartalszahlen kreativ beeinflusst.

    Man muss sich doch nur im Internet die Kostenlos- und extrem subventionierten Angebote der Mobilfunker jeweils kurz vor Quartalsende ansehen.

    Obi hat in einer früheren Kampagne erkannt, wie es läuft: Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt.

    Dieses ist das Motto, nach dem die aktuelle „Verarsche“ auf breiter Front läuft. Die läute sitzen in der Breite zitternd in der Ecke und halten ihr Geld zusammen. Einzig die, die sowieso nichts haben konsumieren. Gleichzeitig schwafelt man im Raumschiff Berlin vom endlosen Aufschwung.

    Vergleichbares hatten wir schon. Seinerzeit mimte ein Dachdecker den Chef. heute ist es eine verdiente Mitarbeiterin der Akademie der Wissenschaften der DDR. Wo ist da am Ende der Unterschied. Der eine kam aus dem Straßenkampf, die andere vom angepassten Duckmäusern.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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