Triple Witching Day
Heute scheint fast so etwas wie ein vorgezogener dreifacher Hexensabbat (normalerweise Synonym für den großen Verfallstag an der Eurex) stattzufinden, wenn man die so genannten Ereignisrisiken betrachtet. Da ist zum einen die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC), zum anderen wird das Ergebnis der Parlamentswahl in den Niederlanden erwartet – mit ersten Prognosen kann nach 21:00 Uhr gerechnet werden. Als ob dies nicht schon für viele Börsianer Unsicherheit genug wäre, fragte ein Kommentator in der vergangenen Woche auch noch, ob sich die Aktienmärkte in den Iden des März befänden. Ja, wieder einmal muss der 15. März als Jahrestag der Ermordung Julius Caesars im Jahre 44 vor Christus als Metapher für bevorstehendes Börsen-Ungemach herhalten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Frage tatsächlich ernst gemeint sein kann, aber sie wird vorsichtshalber (jedes Jahr von anderen Analysten) gestellt, für den Fall, dass heute so etwas wie ein Crash ausgelöst werden sollte. Dann kann man für sich reklamieren, das Unheil zumindest kommen gesehen zu haben: So werden Gurus geboren.
Datum ohne Bedeutung
Tatsächlich hat es in den vergangenen zehn Jahren mit dem 15. März als Wendepunkt zum Bösen während eines Aufwärtstrends nur ein einziges Mal geklappt (2013). Ansonsten ist der wiederkehrende Todestag des Julius Caesar an den Aktienmärkten meist folgenlos vorübergegangen. Im Jahr 2014 gab es sogar umgekehrt im Abwärtstrend einen Wendepunkt zum Guten. Insgesamt scheint also der 15. März ein Datum ohne Bedeutung für die Aktienmärkte zu sein.
Auch die institutionellen Anleger der Börse Frankfurt scheinen sich auf die vorsichtige Seite begeben zu haben, um ohne große Engagements die Ereignisrisiken des heutigen Tages verarbeiten zu können. Dies zeigt zumindest unsere aktuelle Umfrage im Auftrag der Börse Frankfurt, die ich dieses Mal HIER kommentiert habe.