„Rationaler Überschwang“
Die jüngste BofA Merrill Lynch Umfrage unter globalen Fondsmanagern hat es ans Licht gebracht: Die Aktienmärkte werden für überbewertet gehalten. Zwar ist die Gruppe der Investoren, die diese Meinung vertreten, im Vergleich zur März-Umfrage nur um zwei Prozentpunkte auf jetzt netto 25 Prozent gestiegen, doch markiert dies den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Das Rekordhoch der Umfrage von netto 42 Prozent (der Anteil der Fondsmanager, die Aktien für überbewertet halten minus derer, die das nicht tun) rührt übrigens aus dem Jahre 1999. Dennoch gelten sowohl japanische als auch europäische Aktien im Gegensatz zu US-Titeln (die per Saldo 68 Prozent der Befragten für global am stärksten überbewertet halten) für unterbewertet. Möglicherweise deswegen sprach Manish Cabra, Stratege für europäische Aktien bei BofA Merrill Lynch, von einem rationalen Überschwang an den europäischen Aktienmärkten. Als wollte er damit andeuten, man dürfe hierzulande immer noch unbesorgt einsteigen, weil die Übertreibung zwar vorhanden, aber eben nicht irrational sei.
Dass wir tatsächlich von einer Übertreibung – sei sie nun rational oder nicht – am deutschen Aktienmarkt noch meilenweit entfernt sind, zeigt auch die jüngste Sentiment-Umfrage der Börse Frankfurt, die ich dieses Mal HIER kommentiert habe.