Dollar am Morgen Märkte

Kurzes Euro-Update

am
27. September 2019

EUR USD (1,0920)             Risikoaversion war am Ende wohl auch gestern das Hauptthema für den Euro, der abermals unter Druck geriet und während der europäischen Handelssitzung bereits die bisherigen Jahrestiefs bei 1,0925 testete. Natürlich standen die Teilnehmer an den Finanzmärkten einmal mehr unter dem Eindruck des Impeachment-Dramas in Washington, auf das ich gestern (HIER) eingehend eingegangen bin.

Marktbewegend allerdings dürfte vielmehr die Entwicklung im US-chinesischen Handelsstreit gewesen sein, die sich gestern zumindest anfangs positiv anfühlte. Als aber dann ein Regierungsvertreter äußerte, dass die USA höchstwahrscheinlich die Ausnahmeregelung für US-Unternehmen, den chinesischen Technologiekonzern Huawei zu beliefern, nicht verlängern würden, drehte die Stimmung. An den US-Aktienbörsen gab es einen Rücksetzer, und die typischen sogenannten sicheren Häfen waren gefragt.

Die gestern publizierten Fundamentaldaten, von denen das US-Bruttoinlandsprodukt in der endgültigen Version mit +2,0 Prozent für das zweite Quartal (annualisiert) erwähnenswert sein mag, fanden angesichts der Nachrichtenlage naturgemäß keine Beachtung.

Unterdessen setzt der Euro seinen kurzfristigen Abwärtstrend fort, der nunmehr zwischen 1,1075 und 1,0820/25 verläuft. Die für die meisten Marktteilnehmer leicht erkennbare Zwischenunterstützung bei 1,0925 ist dabei gestern im zweiten Anlauf gefallen. Allerdings liegt darunter bereits bei 1,0870/75 heute ein weiteres gutes Nachfrageniveau, wohingegen die Oberseite relativ weit offen scheint. Dies gilt umso mehr, da ein großer Teil des kurzfristigen Euro-Angebots verbraucht sein dürfte.

 

Hinweis

Alle genannten Preisniveaus verlieren ab einer bestimmten Durchstoßgröße ihre Gültigkeit. Diese beträgt für EUR/USD 10 Stellen.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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