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Jahresrückblick und Vorschau 2012

am
14. Dezember 2011

Eigentlich ist es müßig, sich die Höhepunkte des Jahres 2011 an den Finanzmärkten heraussuchen zu wollen. Denn das abgelaufene Jahr ist nicht nur mit vielen negativen Höhepunkten und wenig Positivem für die Finanzwelt gespickt gewesen. Aber aus psychologischer Sicht lassen sich zwei wesentliche Kennzeichen der vergangenen zwölf Monate festhalten. Zum einen haben sich die Politiker in Sachen Euro-Schuldenkrise streckenweise wie Börsianer verhalten, die sich an einer Verlustposition nicht nur festgebissen, sondern diese auch noch kräftig erhöht haben: Mittlerweile sind die aufgespannt Rettungsschirme für die Eurozone so groß, dass man von einem veritablen Sunk Cost Effekt sprechen kann. Mit der Folge, dass die Bindung an die einst getroffenen Entscheidungen so hoch ist, dass eine Umkehr des eingeleiteten Prozesses nicht mehr möglich scheint. Anders ausgedrückt: Es wird versucht, die Eurozone um jeden Preis zu halten.

Das zweite wesentliche Kennzeichen des abgelaufenen Jahres sind die relativ raschen Gewöhnungsprozesse der Akteure an positive wie negative Nachrichten – eine Tatsache die mitunter auch einer verstärkten Kommunikationsstruktur an den Finanzmärkten geschuldet ist. Denn längst beherrschen nicht mehr nur traditionelle Online-Medien und Informationsdienste das Internet. Vielmehr sorgen die sozialen Netzwerke dafür, dass bestimmte Nachrichten bereits von Vornherein ausgewählt werden und somit vor allen Dingen Extrempositionen, leicht Verständliches gegenüber unauffälligen, aber durchaus wichtigen Nachrichten den Vorzug erhalten. Besonders, wenn Letztere auch noch komplex sind und ein hohes Fachwissen erfordern.

Was aber wird in 2012 geschehen? Wird die Eurozone noch Bestand haben? Sind Aktien auch noch im kommenden Jahr als Anlageklasse bei der derzeitigen Volatilität noch interessant? Auf all diese Fragen möchte ich versuchen, Ihnen in meinem jüngsten Special zum Jahresrückblick für WGZ cognitrend TV Antworten geben.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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