Märkte Wirtschaft

EZB-Vorweihnachtsgeschenke oder lange Gesichter?

am
2. Dezember 2015

Für viele Börsianer mag die Sitzung der Europäischen Zentralbank am morgigen Donnerstag so etwas wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest darstellen, bei der EZB-Präsident Mario Draghi für viele Daxianer die Rolle eines Santa Claus (vgl. etwa die jüngste Kolumne von Frank Meyer HIER) spielen mag. Allerdings scheint für die meisten Akteure bereits jetzt festzustehen, was der Geschenkesack enthalten wird – lediglich Größe und Gewicht der geldpolitischen Geschenke stehen noch nicht fest. Außerdem erwartet man natürlich, wie bereits in der Vergangenheit, noch eine kleine Überraschung Draghis als Zugabe. Ähnlich wie an Weihnachten, wenn sich Familienmitglieder, die es besonders gut mit ihren Lieben meinen, eine kleine Überraschung zusätzlich zum Gewünschten ausdenken. Überraschungen, die häufig gut gemeint sind, aber nicht immer den Geschmack der zu Beschenkenden treffen – ein Thema, zu dem ich mich unlängst erst HIER ausgelassen habe.

In Erwartung großzügiger Gaben haben sich in letzter Minute noch einmal private und institutionelle Akteure in größerem Stil dazu aufgerafft und ihre DAX-Engagements ein weiteres Mal deutlich erhöht – der Börse Frankfurt Sentiment-Index steht in der Summe auf dem höchsten Stand des Jahres.

Aber am Ende mag es viele Anleger geben, die sich mit dem Gedanken tragen, nach dem Auspacken der geldpolitischen Geschenke noch vor Weihnachten ihre Aktienengagements zu reduzieren oder ganz abzubauen. Wird es also am Donnerstagnachmittag zu einem Ausverkauf kommen, wenn das Zusatzgeschenk – auch das wird erwartet und erhöht so den Referenzpunkt der Börsianer – nicht wie erhofft ausfällt oder ganz ausbleibt?

Eine Antwort auf diese Frage könnte mein heutiger Kommentar (HIER) zur jüngsten Stimmungserhebung der Börse Frankfurt geben.

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2 Kommentare
  1. Antworten

    Markus Schoor

    3. Dezember 2015

    vielen Dank für diese Warnung! Sie bewahrte heute mein Geld! Weiter so!
    Grüsse Doc

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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