Märkte Politik

Europa und der DAX nach den Bundestagswahlen

am
24. September 2013

Nachdem sich der erste Pulverdampf verzogen hat, möchten es auch ich mir nicht nehmen lassen, die jüngsten Bundestagswahlen – teilweise auch unter einem verhaltensorientierten Blickwinkel – zu kommentieren. Dabei geht es natürlich in erster Linie darum, welchen Einfluss eine neue Regierung in Deutschland auf den deutschen Aktienmarkt, aber auch auf die Politik in der Eurozone haben wird.

Bereits vor den Wahlen hat man sich ja von Analystenseite ausgiebig damit beschäftigt herauszufinden, wie sich dieses oder jenes politische Bündnis auf den DAX auswirken würde. Dabei orientierten sich die Experten jedoch vornehmlich an der Vergangenheit, was eigentlich nicht ganz unproblematisch ist, wenn man bedenkt, dass es bisher überhaupt nur 18 Bundestagswahlen gegeben hat. Zum zweiten wurde mangels Daten vor dem Jahr 1988 der DAX ganz einfach zurückgerechnet, ohne dabei zu berücksichtigen, ob sich zwischen 1949 und 1988 womöglich die Zusammensetzung des Index nachhaltig verändert haben könnte.

Aber immerhin bleibt festzuhalten – egal, ob Angela Merkel tatsächlich dafür verantwortlich ist oder nicht: Seit die Kanzlerin im November 2005 regiert, konnte der DAX mehr als 65 Prozent an Wert zulegen, verglichen mit einem 15-prozentigen Kursrückgang beim EuroStoxx50 während derselben Zeit. Man könnte diese ungleiche Kursentwicklung damit begründen, dass Deutschland während dieser Jahre, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Eurozone, einfach besser dagestanden war, aber auch stark vom Euro und dessen Krise profitiert hat. Seltsamerweise spricht kaum jemand von den massiven Kursschwankungen und Risiken, die im Aktienmarkt während dieses Zeitraums bestanden. Darum, und ob der DAX vom Ergebnis der jüngsten Bundestagswahlen profitieren kann, geht es unter anderem in meinem heutigen Special, das ich für WGZ Cognitrend TV produziert habe.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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