Märkte

Viel Optimismus beim DAX

am
7. Juni 2012

Lange ist es her, dass es beim DAX eine richtig deutliche Bias gegeben hat: Während das Börsenbarometer unlängst mit dem bisher tiefsten Schlusskurs des Jahres alle seine zwischenzeitlich erwirtschafteten Gewinne wieder aufgegeben hat, ist die Stimmung der von der Börse Frankfurt allwöchentlich Befragten mittelfristig orientierten Akteure noch einmal deutlich gestiegen – der Optimismus erreichte, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, den bislang höchsten Stand in 2012.

Damit ist der DAX auf den ersten Blick teilweise von deutlichen Schieflagen aus der Konsolidierung der Vorwoche belastet. Die der positiven Stimmung zugrundeliegenden Käufe dürften so bei deutlichen Kursanstiegen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Erreichen früherer Einstandspreise wieder aufgelöst werden. Dieser Druck wird vor allem im Bereich von 6.270/6.300 Zählern spürbar werden. Dies ist auch das Niveau, das deutlich überwunden werden muss, um den Aktienmarkt einigermaßen zu stabilisieren. Dafür dürfte jedoch die Nachfrage institutioneller Anleger hierzulande alleine nicht ausreichen, so dass die Optimisten auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sein werden. Ein Indiz, dass jene tatsächlich fließen sollte, wäre ein weiterer Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar in Richtung 1,2750.

Eine ausführliche Stimmungsanalyse zu DAX und TecDAX, die ich für die Börse Frankfurt verfasst habe, können Sie hier lesen oder als Podcast hier empfangen.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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