Viel Optimismus beim DAX
Lange ist es her, dass es beim DAX eine richtig deutliche Bias gegeben hat: Während das Börsenbarometer unlängst mit dem bisher tiefsten Schlusskurs des Jahres alle seine zwischenzeitlich erwirtschafteten Gewinne wieder aufgegeben hat, ist die Stimmung der von der Börse Frankfurt allwöchentlich Befragten mittelfristig orientierten Akteure noch einmal deutlich gestiegen – der Optimismus erreichte, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, den bislang höchsten Stand in 2012.
Damit ist der DAX auf den ersten Blick teilweise von deutlichen Schieflagen aus der Konsolidierung der Vorwoche belastet. Die der positiven Stimmung zugrundeliegenden Käufe dürften so bei deutlichen Kursanstiegen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Erreichen früherer Einstandspreise wieder aufgelöst werden. Dieser Druck wird vor allem im Bereich von 6.270/6.300 Zählern spürbar werden. Dies ist auch das Niveau, das deutlich überwunden werden muss, um den Aktienmarkt einigermaßen zu stabilisieren. Dafür dürfte jedoch die Nachfrage institutioneller Anleger hierzulande alleine nicht ausreichen, so dass die Optimisten auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sein werden. Ein Indiz, dass jene tatsächlich fließen sollte, wäre ein weiterer Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar in Richtung 1,2750.
Eine ausführliche Stimmungsanalyse zu DAX und TecDAX, die ich für die Börse Frankfurt verfasst habe, können Sie hier lesen oder als Podcast hier empfangen.