Nur wenig Luft nach oben?
Nicht nur die Banken scheinen dem DAX nicht mehr viel Spielraum nach oben geben zu wollen, wenn man dem jüngsten ZEW-Prognose-Test (in Zusammenarbeit mit der Börsenzeitung) Glauben schenken möchte. Denn auch die von der Börse Frankfurt regelmäßig befragten institutionellen Anleger zeigen sich ausgesprochen zurückhaltend. Dass die Krim-Krise bei diesen Einschätzungen kaum eine Rolle gespielt haben dürfte, ist indes ein offenes Geheimnis. Viel gravierender dürften für diese Analysen die ökonomischen Aussichten hierzulande und vor allem für die USA gewesen sein, bei denen es nicht mehr allzu viel Luft nach oben zu geben scheint. Wenn ich mir allein die Prognosen zum US-Arbeitsmarktbericht ansehe, der am Freitag veröffentlicht werden wird, gibt es bei den neu geschaffenen Stellen im März an der Oberseite kaum Überraschungspotenzial. Denn durchschnittlich wird ein Zuwachs der Nonfarm Payrolls von 200.000 Stellen erwartet – die Deutsche Bank ging, wie ich höre, bis zuletzt sogar von einem Plus von 285.000 aus. Dieser breite Anker dürfte kaum zu überbieten sein. Wenn ich mir dann auch noch die gestrigen Statements einiger Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank zu Gemüte führe, gewinne ich ohnehin den Eindruck, dass schlechte Konjunkturdaten unter der Rubrik Nachwirkungen des extrem schlechten Winterwetters verbucht werden. Womit einmal mehr klar sein dürfte, dass sich die Notenbank von ihrem Tapering-Prozess kaum abbringen lassen wird.
Was das oben angesprochene DAX-Sentiment angeht, freue ich mich, dass ich auch unter meinem neuen Firmennamen Goldberg & Goldberg in Zusammenarbeit mit der Börse Frankfurt die wöchentlichen Stimmungsveränderungen kommentieren darf. Dabei wurde der bisherige Bull/Bear-Index der cognitrend GmbH durch den neuen Börse Frankfurt Sentiment-Index ersetzt, der nunmehr eine Skalierung zwischen -100 (absoluter Pessimismus) und +100 (absoluter Optimismus) aufweist. Die neutrale Linie liegt demnach bei 0 (früher 50). Die bisherigen Erhebungswerte der vergangenen Jahre haben wir auf die neue Skala umgerechnet, so dass die relativen wöchentlichen Veränderungsmuster erhalten geblieben sind. Die Analyse der jüngsten Erhebung, aufgrund derer ich für den DAX noch deutlich Raum nach oben sehe, finden Sie hier.