Märkte

Na endlich (brennt es)!

am
4. Dezember 2013

Ich habe heute kaum jemanden vernommen, der die DAX-Korrektur nicht willkommen geheißen hätte. Von „recht so“ oder „endlich begreifen die Händler“ war alles vertreten. DAX auf 9.500 oder 10.000? Das wollen offensichtlich die Allerwenigsten. Und Angst, dass es krachen könnte am Aktienmarkt? Wenn man die Kommentare so hört, haben vor allem die anderen Angst und zittrige Hände. Man selbst ist ja bereits ordentlich abgesichert und guckt jetzt aus wohliger Distanz zu, wie sich die „Unvernünftigen“ wieder einmal „die Finger gewaltig verbrennen“. Ist doch schon seit tausend Punkten klar, dass die Unternehmensergebnisse keinen DAX von 10.000 hergeben, werde ich von denjenigen belehrt, die gar an eine Blasenbildung glauben. Das wäre schön: Alle sehen die Blase kommen und platzen. Und alle verdienen.

Ist das die Euphorie, nach der mich zuletzt so viele gefragt haben? Ja, aber es ist die Euphorie, derjenigen, deren Versicherung, die Absicherung gegen fallende Kurse, endlich zieht. Endlich keine Brandversicherung mehr umsonst bezahlt, endlich fängt es an, zu brennen, mag sich manch einer insgeheim denken. Hauptsache, recht gehabt. Nein, laut sagt man so was nicht. Aber zur Erklärung gibt es ja Fundamentaldaten und Charts. Und an die hätten sich die Marktteilnehmer um Gottes Willen einmal halten sollen, höre ich schon die ersten unken. Die, die das alles seit langem haben kommen sehen.

Was die Anleger der Börse Frankfurt an Meinungen und Kurszielen heute mitgeteilt haben, können Sie hier nachlesen. Es handelt sich um die Analyse meines Mitstreiters Gianni Hirschmüller. Ich selbst habe mich um die Analysedetails (hier) gekümmert.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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