Behavioral Living Märkte

Goldener Herbst

am
7. Oktober 2013

Auch wenn es in den kommenden drei Wochen auf blognition.de so aussehen sollte, als ob unsere Textproduktion gedrosselt worden wäre: Der Grund dafür ist nicht, wie derzeit bei der US-Regierung, ein so genannter Government Shutdown, der die Schließung öffentlicher Einrichtungen mit sich bringt. Vielmehr werde ich bis zum 26. Oktober geschäftlich auf Achse sein, möchte aber auch (wenn auch nicht zwingend hierzulande) den goldenen Herbst genießen, so dass ich den Blog nicht in der gewohnten Regelmäßigkeit mit Beiträgen beliefern kann. Das soll allerdings nicht heißen, dass Sie nicht trotzdem während der Zeit Interessantes an dieser Stelle lesen können – schauen Sie bitte trotzdem immer wieder mal vorbei, denn wenn es die Zeit erlaubt, werde ich mich auch aus der Ferne zu dem einen oder anderen Thema zu Wort melden.

Die bevorstehende kleine Auszeit möchte ich aber auch dazu nutzen, das vergangene Quartal noch einmal Revue passieren zu lassen. Denn an unserer internen Rennliste wird deutlich erkennbar, dass das Interesse an der Politik der US-Notenbank merklich nachgelassen hat. Gleiches gilt auch für Gold und andere Krisenthemen, wie Krieg und Euro-Ängste.

 

Behavioral Living stark gefragt

Stattdessen waren dieses Mal Beiträge besonders nachgefragt, die sich unter dem Stichwort Behavioral Living mit Erkenntnissen der Behavioral Economics als Erklärungsmodell für Entscheidungen des alltäglichen Privatlebens beschäftigen. Als es etwa darum ging, wie man sich verhalten soll, wenn sich eine rücksichtslose Rollstuhlfahrerin in einer Warteschlange vordrängelt. Ein klarer Fall? Mitnichten, wie etwa unser Beitrag Moment mal!, der auf dem dritten Platz landete, beschreibt.

Aber auch das Interesse am DAX scheint während der vergangenen drei Monate abgeflaut zu sein. Man muss schon mit extremen Kurszielen winken, wenn man die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken möchte. So wie bei unserem zweitplatzierten Blog DAX 50.000: Oder wenn „du nicht dabei bist“.

Der beliebteste Beitrag des vergangenen Quartals kam abermals aus unserer Abteilung Behavioral Living und hat sich mit dem 2011 erschienenen Buch The Top Five Regrets of the Dying von Bronnie Ware auseinandergesetzt. Die ehemalige Krankenschwester listet darin die Dinge auf, die ihrer langjährigen Erfahrung nach todgeweihte Menschen am Ende ihres Lebens am meisten bereuen. Im Blog Die letzten fünf Dinge ging mein Kollege Herman Brodie folglich der Frage nach, was Menschen anders machen würden, wenn sie ihr Leben noch einmal leben dürften. Dabei zeigte sich, dass es keine anderen Entscheidungen waren als die, die kerngesunde Menschen schon heute bereuen.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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