Auffällige Euro-Schwäche
Es ist schon auffällig, wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar seit der Woche, in der die Fed-Präsidentin Janet Yellen vor dem US-Kongress Rede und Antwort stand, mehr als ein Prozent an Wert verliert und heute früh mit 1,3455 sogar ein neues Achtmonatstief markiert. Dabei handelt es sich keineswegs nur um eine Dollarstärke, sondern auch um eine Euro-Schwäche, wie etwa die Entwicklung des Euro-Index‘ gegenüber mehreren Währungen zeigt. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob man aus dem Statement der Fed-Chefin, irgendwann 2015 könnte die US-Notenbank die Zinsen erhöhen, herauslesen kann, dass dieser Schritt bereits Anfang des kommenden Jahres vollzogen werden soll. Dies wäre in der Tat deutlich früher, als der Marktkonsens bislang angenommen hatte.
Immerhin wird dadurch die Euro-Abwertung leicht erklärbar, wobei man nicht vergessen darf, dass der Median der Kursprognosen nach einer Thomson Reuters Umfrage (vgl. Börsenzeitung) für den Euro in einem Jahr ohnehin bei 1,3055 USD liegt – allerdings ist die Verteilung der Prognosen recht asymmetrisch, weil die niedrigste Prognose gerade einmal bei 1,10 und die höchste dagegen lediglich bei 1,44 USD liegt.
Dass der Euro gerade während der vergangenen vier Wochen an Stabilität verloren hat, dürfte indes vor allen Dingen auf den nachlassenden Kapitalstrom internationaler Investoren in Richtung Eurozone zurückzuführen sein. Immerhin ist ein Teil der heimischn Börsianer bereit, sich im DAX zu engagieren, was sich auch in der jüngsten Sentiment-Umfrage der Börse Frankfurt zeigt, die ich hier kommentiert habe.