The Big Short
Dass der DAX seit vergangenem Mittwoch in der Spitze noch einmal fast 8 Prozent an Wert verlieren würde, hatte ich, ehrlich gesagt, in diesem Ausmaß nicht auf dem Radar gehabt. Zumal sich die institutionellen Akteure, die die Börse Frankfurt allwöchentlich befragt, zuvor anscheinend auf eine stärkere Abwärtsbewegung eingestellt hatten. Denn im Gegensatz zu ihrer anhaltend positiven Stimmung am Jahresanfang war den Händlern am Ende doch ihr ausgesprochen großer Optimismus abhandengekommen. Doch das hat sich nun drastisch geändert. Obwohl viele Kommentatoren angesichts des dramatischen Kursverfalls des DAX sogar eine Panik sehen wollten, scheinen vor allem die institutionellen Anleger vordergründig ins fallende Messer gegriffen zu haben. Doch fiel ihnen diese Entscheidung leicht, da sie gut vorbereitet in den jüngsten Teil des Abwärtstrends gegangen waren. Die dabei entstandenen Kursgewinne sind nun mitgenommen worden.
Dass sich dennoch die Gruppe der Optimisten von zuletzt 39 auf 60 Prozent aller Befragten erhöht hat, muss angesichts der negativen Nachrichtenlage irritieren. Doch mag meine Verwunderung auch daher rühren, dass ich mir am vergangenen Samstag den Film „The Big Short“ im Kino angesehen habe. Ein Film, der zumindest in Frankfurt trotz des nicht ganz einfachen Sujets ausverkauft war und die Ursachen der Lehman-Pleite auch für Laien recht gut verständlich dargestellt hat. Vermutlich hat mich dieses Kinoerlebnis für die im Falle einiger Banken derzeit massiv gestiegenen Kosten für Kreditausfallversicherungen (CDS) sensibilisiert. Übrigens kam in dem Film auch einer der Väter der Behavioral Finance, der US-Ökonom Richard Thaler, zu Wort.
Warum die Situation für den DAX nun wieder deutlich prekärer als zuvor sein dürfte, habe ich wie immer in meinem Kommentar für die Börse Frankfurt (HIER) dargestellt.