Öl für uns alle
Ich kann mich noch gut an meine Jugendzeit erinnern, damals herrschte Ölknappheit. Ja, das Thema Öl war in aller Munde und es gab bei Ravensburger ein Spiel, das ich leidenschaftlich gerne mit meinen Freunden spielte – es hieß Öl für uns alle. Das mag so Anfang der 1970er Jahre gewesen sein. Und ich kann mich entsinnen, dass bei diesem Spiel die Ölpreise meistens stiegen und es eigentlich nur Gewinner gab. Heute ist Öl indes nicht wegen seiner Knappheit, sondern wegen seines Überflusses in aller Munde. Und das geht jetzt mittlerweile so weit, dass die Daxianer vordergründig das Wohl und Wehe ihres Index‘ mit dem Schicksal des Ölpreises verbinden. Mit anderen Worten: Die beiden Märkte scheinen zumindest derzeit miteinander korreliert.
Erfahrungsgemäß haben solche Korrelationen allerdings nicht für die Ewigkeit Bestand. Und, gemessen an der Geschwindigkeit des Abwärtstrends im Ölpreis, erscheint es mir nachgerade als tollkühn, dass sich unlängst eine Gruppe von Börsianern zu Aktienkäufen durchgerungen hat. Dies zeigt zumindest die jüngste Stimmungserhebung der Börse Frankfurt, bei der heute sowohl bei den privaten als auch bei den institutionellen Anlegern ein deutlicher Anstieg des Optimismus zu beobachten ist. Doch gehe ich nicht davon aus, dass die jüngsten Optimisten an eine Trendwende beim Schwarzen Gold glauben. Die wahrscheinlicheren Gründe für den jüngsten Einstieg habe ich deswegen (wie immer für die Börse Frankfurt) HIER kommentiert.