Es wird schlimm enden
Erst vor wenigen Tagen ließ der bekannte Aktienstratege eines international renommierten Geldhauses die Prognose verlauten, der DAX könne unter 3000 Punkte fallen. Und auch seine Vorhersage für den S&P 500 fiel düster aus – so sieht er den breiten US-Aktienindex von derzeit mehr als 2000 Zählern auf 550 Punkte abstürzen. Ja, im Zuge einer Rezession könnte möglicherweise sogar der US-Leitzins auf minus 5 Prozent gedrückt werden. US-Staatsanleihen bei einer Rendite von minus einem Prozent? Das alles klingt vollkommen unrealistisch, und doch finden diese Prognosen Platz in einem renommierten deutschen Finanzblatt. Und das obwohl derselbe Anlagestratege bereits im Jahr 2010 mit einem ähnlich fürchterlichen Depressionsszenario nicht Recht behalten hatte.
Dennoch scheinen Anleger und Investoren solche Geschichten insgeheim zu lieben. Nicht umsonst bekommen Untergangsszenarien im Internet mehr „follower“ und „likes“ als eine fast schon langweilig anmutende Prognose, dass der DAX mittel- bis langfristig auf 18.000 Zähler steigen könnte. Warum wir den Börsenhorror – aus sicherer Entfernung versteht sich – so faszinierend finden, damit beschäftigt sich mein Thema des Monats Mai, das ich HIER für die WGZ Bank erstellt habe.