Das Boot ist gut gefüllt
So sieht also ein Traumstart in den ersten Monat des neuen Jahres aus. Man verkauft einen Teil seiner Aktienbestände in der Nähe des Allzeithochs, um sie dann kurze Zeit später deutlich günstiger wieder zurückzukaufen. Anders ausgedrückt: Die jüngste Entwicklung in einigen Währungen der Schwellenländer, die man durchaus als krisenhaft bezeichnen kann, hat also auch ihre guten Seiten für viele Investoren hierzulande gehabt. Denn trotz allen Krisengeredes und Crashbefürchtungen mancherorts hat man sich vielfach mutig gezeigt und beherzt bei deutschen Aktien zugegriffen. Dies ist auch insbesondere an der Stimmungsentwicklung der Anleger erkennbar, die die Börse Frankfurt unter mittelfristig orientierten Investoren allwöchentlich erhebt. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass man nicht blind einfach nur das Gegenteil von dem machen darf, was das Gros der Anleger meint, nur weil Sentiment-Indices landläufig als Kontraindikatoren angesehen werden. Gerade die vergangenen beiden Wochen haben nämlich wieder einmal gezeigt, dass auch die Mehrheit phasenweise richtig liegen kann. Die große Kunst ist also herauszufinden, wann sich dies ändert.
Der gestiegene Optimismus bei der gestrigen Umfrage lässt befürchten, dass das Börsenboot nunmehr relativ gut gefüllt ist. Dennoch ist der DAX trotz dieser jüngsten Käufe nicht angestiegen und wäre demnach auf die Hilfe frischen langfristigen Kapitals angewiesen, um richtig durchstarten zu können. Die größte Gefahr für die jüngsten Aktienkäufer besteht jedoch darin, dass sie unter dem Eindruck des bisher gut gelaufenen Monats Januar nicht rechtzeitig den Ausstieg finden, wenn es denn weiter nach unten gehen sollte. Wie die Risiken diesbezüglich stehen, können Sie der Analyse meines Kollegen Gianni Hirschmüller (hier) entnehmen, die er für die Börse Frankfurt erstellt hat. Meine Detailanalyse dazu finden Sie hier.