Wie Stimmungen Märkte machen (2)
Nun geht auch meine Sommerpause zu Ende, die für mich zwar nicht drei Wochen durchgehenden Urlaub, aber zumindest phasenweise ein Durchatmen und Abstandnehmen vom Blogger-Geschäft der Finanzmärkte bedeutete. Dennoch ist natürlich der August-Absturz des DAX auch an mir nicht unbemerkt vorbeigegangen. Eine Reaktion, die mich sehr an das Jahr 2011 erinnerte. Allerdings sind die Aktienkurse seinerzeit aus einem ganz anderen Grund als heute abgestürzt. Aber auch damals war es das langfristige Kapital, das sich klammheimlich – nämlich als in den USA seinerzeit in letzter Minute der so genannte Schuldendeckel angehoben wurde – zu einem Zeitpunkt aus dem Aktienmarkt verabschiedete, als sich vielerorts Erleichterung breitmachte.
Auch dieses Mal ist die Abwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten, insbesondere in Deutschland, dem Abfluss langfristiger Kapitalströme, vornehmlich aus dem Ausland, zuzuschreiben. Dass wir diese Entwicklung relativ frühzeitig und vor entsprechenden Bestätigungen (etwa die BofA Merrill Lynch Fondmanager-Umfrage) ausmachen konnten, verdankt sich in erster Linie der Sentiment-Umfrage, die die Börse Frankfurt regelmäßig unter mittelfristig orientierten Anlegern durchführt, und die ich wöchentlich (zuletzt HIER) kommentieren darf. Auch in der jetzigen schwierigen Marktphase, in der ökonomische Erwartungen und Entwicklungen angesichts der geopolitischen Entwicklungen oftmals in der Wahrnehmung der Akteure in den Hintergrund gedrängt werden, erweisen sich Stimmungs-Umfragen als wichtiger Wegweiser. Deswegen hatte ich mich bereits im Juli in der Reihe Goldbergs Thema des Monats, die ich für die WGZ Bank erstelle, der Sentiment-Thematik angenommen und den ersten Part eines Zweiteilers begonnen, den ich nun in der August-Ausgabe (HIER) fortgesetzt habe.
Einmal mehr geht es darum, was man über Stimmungserhebungen zur Einschätzung künftiger Markttrends wissen sollte. Letztlich auch mit dem Ziel, herauszufinden wohin das so genannte „langfristige Kapital“ fließt.