Referenzpunkte haben etwas Verführerisches, vor allen Dingen, wenn es um ökonomische Daten geht. Denn wenn man eine Orientierung benötigt, genügt es manch einem, einfach nur die Median-Erwartung von Ökonomen zurate zu ziehen, um zu beurteilen, ob etwas hoch oder tief, gut oder schlecht ist. Und diese verkürzte Sichtweise mag auch für die gestrige Bekanntgabe der Frühschätzung für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) gelten. Dieses ist im dritten Quartal mit einem Plus von 0,1 Prozent (ggü. Vorquartal) besser ausgefallen als gedacht – viele Ökonomen hatten eigentlich mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet. Dies hätte nach dem BIP-Rückgang von 0,2 Prozent im zweiten Quartal eine „technische Rezession“ bedeutet...