Märkte

Keine besonders mutige Aktion

am
6. Januar 2016

An den heimischen Börsianern kann es nicht gelegen haben, dass der DAX einen denkbar schlechten Start ins neue Jahr erwischt hat. Denn der Optimismus der institutionellen Anleger, die die Börse Frankfurt heute erstmals nach der Feiertagspause wieder befragt hat, ist ungebrochen hoch, so dass es unvorstellbar erscheint, dass sie diese dramatische Verkaufswelle ausgelöst haben könnten. Tatsächlich notieren wir mit der heutigen Erhebung den höchsten Anteil an Optimisten (70 Prozent) seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 2003. Wenn jedoch der DAX im gleichen Zeitraum seit der vergangenen Erhebung vom 16. Dezember 2015 per Saldo 2,2 Prozent und gegenüber dem Jahresschlusskurs von 10.740 Zählern fast 5 Prozent an Wert verliert, stellt sich natürlich die Frage, wer dann in großem Stil seine Aktien verkauft hat.

Zum einen waren dies wohl Privatanleger, die ihre Gewinne möglicherweise, wie ich es bereits vermutet hatte, noch im vergangenen Jahr mitgenommen haben könnten. Allerdings dürften diese Abgaben für einen derart deutlichen Kurseinbruch nicht ausreichend gewesen sein. Vielmehr ist zu vermuten, dass im Zuge der wieder aufgeflammten chinesischen Börsenkrise auch internationales Kapital abgezogen wurde. Warum die institutionellen Anleger sich hierzulande von dieser Fluchtbewegung nicht haben anstecken lassen, ist nicht einer besonders abgeklärten Sichtweise der Lage in China oder einem globalen Konjunkturoptimismus geschuldet, den andere Akteure derzeit nicht aufzubringen vermögen. Vielmehr hat dies einen anderen Grund. Lesen Sie über diesen (und meine Einschätzung der Gemengelage) im heutigen Kommentar, den ich für die Börse Frankfurt dieses Mal HIER erstellt habe, nach.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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