Märkte

Deutschland nicht mehr gefragt?

am
16. Juli 2014

Die jüngste BofA Merrill Lynch Umfrage bringt wieder einmal Interessantes an den Tag. Danach sind in der vom 3. bis 10. Juli durchgeführten Erhebung netto 61 Prozent der Fonds in Dividendentiteln übergewichtet, was nicht nur einem kräftigen Zuwachs im Juli (nach 48 Prozent noch vor einem Monat), sondern auch dem höchsten Stand seit 13 Jahren entspricht. Grundlage für diese Einschätzung sind die gestiegenen Erwartungen an eine stärkere Weltwirtschaft und eine höhere Inflationsrate. Allerdings beinhaltet die Umfrage auch einen deutlichen Wermutstropfen: Europa wird davon nicht in übergroßem Maße profitieren. Und so wurde die Übergewichtung in dieser Region gedrosselt – dies gilt besonders für Deutschland.

Das größte Risiko für den DAX stellen also nicht die heimischen Investoren dar, die die Börse Frankfurt allwöchentlich nach ihrer Stimmung befragt. Das Ergebnis habe ich hier kommentiert. Ebenso wenig etwaige negative Nachrichten für die hiesigen Aktienmärkte. Sollte sich nämlich das ausländische Kapital bei deutschen Investments zurückhalten, dürfte den Standardwerten eine wesentliche Triebkraft für deutliche Aufwärtsbewegungen fehlen.

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Joachim Goldberg
Frankfurt am Main

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich Joachim Goldberg mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein.

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